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Berliner Krankenhäuser sind Klimaschützer

© by Ev. Elisabeth Klinik

Ein Krankenhaus ist für viele Leute ein Ort, von dem sie sich möglichst lange fernhalten. Ausnahmen gelten bei erfreulichen Anlässen wie der Geburt eines Kindes. Assoziationen wie unnahbar erscheinende Götter in Weiß, deren Sprache kaum einer versteht, Desinfektionsgeruch und medizinische Behandlungen, über deren Ausgang jeder Nicht-Fachmensch meist nur hoffen kann. Doch Krankenhäuser sind weit mehr als das nur im Notfall besuchte Objekt in der Nachbarschaft. Sie sind auch große Player für den Klimaschutz, nur dass dies die wenigsten wissen.

So haben in Berlin einige Krankenhäuser viel in Energiesparmaßnahmen investiert. In der Zeit des großen Krankenhaussterbens Ende der 1990er Jahre erkannten sie, dass gerade sie als Großverbraucher nicht unbegrenzt heizen, klimatisieren und beleuchten können. So haben sie besonders viel Energie eingespart und damit den Ausstoß von klimaschädliche Kohlenstoffdioxidemissionen (CO2) reduziert.

Damit bleibt der Berliner Luft einiges erspart, was dem BUND eine Auszeichnung wert ist. Er hat diesen erfolgreichen Kliniken das BUND-Siegel „Energie sparendes Krankenhaus“ verliehen. Es gilt für fünf Jahre und kann danach erneut beantragt werden, allerdings muss das Haus dann weitere Einsparungen vorweisen.

Ein besonders erwähnenswerte Beispiel ist die Evangelische Elisabeth Klinik in der Lützowstraße. Sie hat gerade zum dritten Mal die BUND-Auszeichnung erhalten. Beim Sommerfest im Juli hat sie den Erfolg mit Patienten, Besuchern und Nachbarn gefeiert. Ganz engagierte Klimaschützer in dem Haus sind der Geschäftsführer André Jasper und der Technische Leiter Clemens Althaus. Energieeffizienz wird immer mitgedacht, wenn die beiden entscheiden, was Gebäude und Technik betrifft. So wird das Licht je nach Sonneneinstrahlung gesteuert, die Wasserhähne und Duschen mit Durchflussbegrenzern versehen, das Trinkwassernetz saniert und die Wasserleitungen dem Verbrauch angepasst. Das Krankenhaus wurde hübsch gemacht, die Stationen saniert und die Dächer gedämmt. Richtig schick und modern ist es geworden und das, obwohl das Krankenhaus schon 179 Jahre alt ist.
Viele Kliniken stecken in einer wirtschaftlich schwierigen Lage. Über 50 Prozent schreiben laut Umfrage der Deutschen Krankenhausgesellschaft rote Zahlen. Das ist schmerzhaft und muss behandelt werden. Ein Teil der Therapie ist, Energie und Ressourcen nur dort zu verbrauchen, wo sie im Betrieb tatsächlich benötigt werden. Das geht jedem Privatverbraucher in seiner Wohnung auch so. Warum soll die Stereoanlage oder der Fernseher laufen, wenn niemand zuhause ist? Warum soll die Heizung hoch gedreht sein, wenn alle im Urlaub sind?

Genauso fangen die Kliniken an. Sie optimieren den Betrieb, fahren Lüftungsanlagen runter, wenn keiner operiert wird, dimmen das Licht auf den Fluren in der Nacht oder schalten es aus, wenn niemand im Treppenhaus, Keller oder Parkhaus unterwegs ist. Natürlich investieren Kliniken zudem in moderne Anlagen wie effiziente Heizkessel, LED-Beleuchtung oder Wasserpumpen. Auch bauen sie effiziente neue Gebäude, die schon nachhaltige Aspekte beinhalten.
Etwas abgucken können wir uns nicht nur bei der Klinik in Mitte, wenn es um Strom- oder Wärmeeinsparung geht. In Berlin sind es zehn Kliniken, bundesweit sogar 44, die mehr machen als uns medizinisch gut zu versorgen. Sie retten Leben und schützen dabei zusätzlich die Umwelt. So kann man fast mit einem gesunden Gefühl ins Krankenhaus gehen.

Technische Details zum Nachmachen unter www.energiesparendes-krankenhaus.de

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