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So war´s auf dem zweiten Berliner Klimatag

© by Nadine Pensold

Team Pinguin tritt gegen Team Eisbär an – Ein frostiger Wettkampf ist bei den Klimatagen in Kreuzberg entfacht. Im Klimaquiz der Bundjugend siegen die pelzigen Säugetiere. Die Besucher teilen sich hierfür am Stand in zwei Teams auf. Wer die meisten richtigen Antworten errät, gewinnt. Das Klimaquiz ist nur einer der Stände, der auf dem zweiten Berliner Klimatag vertreten war. Dicht an dicht standen sie letzten Sonntag in der Forum Factory, einem Veranstaltungsort in Kreuzberg. Das Ziel: Zu Themen rund um Umwelt und Klima informieren. Der Eintritt war frei. Fahrradwege in Berlin, Mülltrennung oder Siebdruck gehörten zu den Themen, mit denen sich die Besucher interaktiv befassen konnten. Darüber hinaus fanden Podiumsdiskussionen statt.

Klimawandel hat viele Gesichter
„Wir haben darauf geachtet, dass verschiedene Aspekte des Klimawandels abgedeckt werden.“, so Celia Zoe Wicher, eine der Organisatorinnen: „Interaktivität spielte ebenfalls eine große Rolle.“ Sie sitzt zu Zeiten der Veranstaltung am Empfang; neben dem Klimafrühstück, an dem sich Hungrige eifrig bedienen. Schoko- und Gemüseaufstrich, frisches Brot und Müsli – Kein Fleisch und keine Milchprodukte sollen zur klimaneutraleren Ernährung anleiten. Alles ist umsonst.

Rettet die Königin … Und die Gurken
Viele Stände bieten kostenlose Mitmachaktionen an, verschenken vegane Gummibärchen, Samen zum Eintopfen, Aufkleber oder Broschüren. Sogar T-Shirts können für lau mit Siebdruck verschönert werden: „God save the queen“, dazu eine niedlich anmutende Biene, ist nur ein Motiv. Ein anderes, „Save the Spreewaldgurke“, verweist direkt auf den Stand nebenan. Dort steht zwischen dicken Gurkengläsern ein schmales Einwegglas mit braunroter Brühe drin: „Die Abflüsse aus dem Braunkohletagebau verfärben das Wasser der Spree.“, erklärt Markus Daschner. Der Aktive von Kohleausstieg Berlin hilft bei der Betreuung des Standes. „Brandenburg will diese Kraftwerke behalten. Vor allem wegen der damit verbundenen Arbeitsplätze. Ein rechtzeitiger Strukturwandel muss geschehen, um diesen absehbaren Wegfall zu kompensieren.“ Für Umwelt und Trinkwasserschutz lohne sich der Ausstieg. Die Gurken sollen nur symbolisch für den Wandel stehen.

Licht in die Dunkelheit
Neben dem Gurkenstand durchdringen Urwaldgeräusche den Raum. Urwaldgeräusche? Bei einem Papplabyrinth können die Besucher die Quelle des Geräuschs ausmachen: Schweine in Massentierhaltung sind auf den ausgefalteten Kartons dargestellt – Plötzlich enttarnt sich das Geräusch als ein Grunzen, verstärkt vom Summen der Insekten. Es verlässt die winzige Lautsprecherbox am Boden des Labyrinths. Auch die Malerei befindet sich nur bis zu einem Meter Höhe, was die Aufmerksamkeit der kleinen Besucher erregen könnte. Diese hüpfen aber fröhlich um den Eisbären vor dem Gebäude herum. Er bewegt sich schleppend, gesteuert von zwei Menschen in seinem Innern. Durchschwitzt bahnen sie sich ab und zu ihren Weg in die Freiheit, wenn ihnen das Kostüm den Atem raubt.

Die meisten Besucher halten sich jedoch drinnen auf. Abseits blendet das Licht der neuen LED-Glühbirnen. Blaue Schlieren verewigen sich auf den Augen bei zu intensivem Starren. Bis zu 85% an Energie kann im Vergleich zu normalen Glühbirnen eingespart werden. Das kann Team Pinguin gegen Team Eisbär ebenfalls als Punkt beim Klimaquiz einstreichen. Vergnügt und mit veganen Gummibärchen als Trophäe bewaffnet, ziehen sie weiter um die Stände. Bis diese ab 18 Uhr langsam abbauen. Rund 400 Besucher zählten die Veranstalter.

Autorin: Lisbeth Schröder

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