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Same procedure as every year

Endspurt Weihnachten

Gerade hat die Nachrichtenagentur dpa vermeldet – wie fast jedes Jahr -, dass der Handel mit einem Adventsverkaufsrekord rechnet. Die deutschen Einzelhändler erwarten in dieser Woche einen Ansturm auf die Innenstädte. Offensichtlich bietet Weihnachten immer noch den Anlass für die größte Konsum- und Geschenkeschlacht im Jahr. Fast 90 Mrd. Euro werden umgesetzt. Im Schnitt wollen die Deutschen 280 Euro ausgeben. 90 Prozent der Bürgerinnen schenken zum Fest.

Und wie im jeden Jahr predigen wir als Umweltverband Konsumverzicht, bewusstes Schenken damit Ressourcen- und Umweltschutz sowie Kriterien der Fairness nicht auf der Strecke bleiben.
Wenn wir der Werbung und auch den Zahlen Glauben schenken, dann ist das nicht mainstreamig. Aber wir tun es trotzdem wieder. Same procedure as every year.

In diesem Jahr gibt es dazu von Clara Hagel aus der BUNDjugend die „Zehn Ideen für ökologische Weihnachtsgeschenke“. Und natürlich hegen wir die Hoffnung, dass wir im übrigen Jahr uns alle ökologischer, fairer und bewusster verhalten bzw. konsumieren.

Und los geht’s mit den zehn Ideen für ökologische Weihnachtsgeschenke:

1. Nichts
Bevor der Stress überhaupt losgeht, überlege doch erstmal, warum du überhaupt etwas schenken willst. Geht es dir tatsächlich nur darum, jemandem eine Freude zu machen, oder beugst du dich hauptsächlich sozialen Konventionen? Wenn euch partout nichts einfallen will, dann haltet Rücksprache und schenkt euch in gegenseitigem Einvernehmen einfach mal nichts. Du wirst erleichtert aufatmen, nicht die zwanzigste Krawatte oder den dreißigsten Katzenkalender verschenkt zu haben.

2. Selbst backen
Wer zusätzlich Zutaten aus biologischem Anbau verwendet und bestenfalls auf lange Importwege oder Produkte tierischen Ursprungs verzichtet, beglückt nicht nur Leckermäulchen, sondern auch andere Lebewesen, Umwelt und Klima.

3. Upcycling
Die Mitbewohnerin hat zu wenig Stauraum? Baut gemeinsam ein Regal aus Europaletten. Dem Freund wurde im letzten Urlaub das Portemonnaie geklaut? Überrasche ihn mit einer eigenen TetraPak-Geldbörse. Wer weder bastlerisch noch handwerklich begabt ist, findet auch im Internet und in größeren Städten Händler und Künstler, die sich dem Upcycling verschrieben haben.

4. Armstricken
Eine weitere Selbstmach-Idee: Wer gemütliche Schals und Stulpen liebt, sich aber beim Stricken immer verzählt, dem*der sei das sogenannte Armstricken ans Herz gelegt. Benötigt werden nur dicke Wolle und die eigenen Arme – alles ist groß, übersichtlich und genauso flauschig wie das kleinmaschige Original.

5. Kleinigkeiten sinnvoll kombinieren
Nichts hält Erinnerungen so lebendig wie Düfte und Geschmack. Lass einem Freund eine Tasse mit gemeinsamen Urlaubsfotos bedrucken und schenke dazu den Tee, den ihr dort immer getrunken habt. Kleine Geschenke können besonders dann Freude machen, wenn sie bewusst aufeinander abgestimmt sind.

6. Das Leben der Anderen verbessern
Die Kollegin nimmt sich in jeder Pause einen neuen Kaffee mit ins Büro? Ein wiederverwendbarer ToGo-Becher oder eine Thermoskanne reduzieren nicht nur Müll, sondern zeigt auch, dass du dir Gedanken gemacht hast, welches Geschenk besonders gut zu ihrer Lebensweise passen könnte. Achte aber darauf, dass die Person das Geschenk tatsächlich so freundlich aufnimmt und sich nicht durch deine Weltverbesserungsambitionen bevormundet fühlt.

7. Bloß keinen Schrott
Wenn der Papa sich einen neuen Küchenmixer wünscht, du aber denkst: ohje, wie langweilig – schenke ihm trotzdem einen neuen Küchenmixer. Das nachhaltigste Geschenk ist Verschwendung, wenn es hinterher nur ungenutzt in der Ecke verstaubt.

8. Doch Schrott! – Schrottwichteln
Allein das Losverfahren beim Wichteln schont Nerven und Geldbeutel, weil in einem Freundeskreis jede*r genau eine andere Person beschenkt. Schrottgewichtelt wird nur mit Geschenken, die man besitzt, aber selbst nicht braucht. Oft ist es nicht unwahrscheinlich, dass längst vergessene Relikte aus dem eigenen Besitz bei Anderen auf Begeisterung stoßen. Vor allem aber die Belustigung ist angesichts der Ungetüme, die plötzlich aus den Kellern hervorkriechen werden, garantiert.

9. Alternativen suchen
Wenn die eigene Kreativität verpufft, scheint es manchmal unumgänglich, etwas Neues zu kaufen. Hierbei schadet es nie, die unendlichen Wirren des Internets nach Alternativen zu durchkämmen. Vom fair gehandelten Kuschelpulli bis zu einem Urlaub im Bio-Hotel gibt es in nahezu jeder Branche Anbieter, die sich Kriterien der Fairness und Nachhaltigkeit verschrieben haben. Oft muss man nicht einmal lange suchen, um das gewünschte Produkt in einer Variante zu finden, die nicht nur die beschenkte Person hinreichend würdigt.

10. Zeit
Der ungeschlagene Favorit: Der eine hat davon zu wenig, die andere vergisst sie oft und allen rennt sie davon. Überzeuge also deine Mitmenschen davon, dass sie unbedingt mehr Zeit brauchen – und zwar am besten mit dir. Rufe längst verschollene Freunde an, verbringe mit deinen Liebsten einen Nachmittag im Park oder besuche einfach mal wieder deine Oma. Solche Dinge lassen sich weder kaufen noch outsourcen – zum Glück.

 

Titelfoto: danbo/pixabay.com

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