Print

Posted in:

Fragen zum Klimaschutz?

Dritter Berliner Klimatag gab Antworten, Tipps und stellte gänzlich Neues vor

Trotz richtigem Aprilwetter mit kräftigen Regenschauern, aber auch sonnigen Pausen sind in diesem Jahr über 1.800 BesucherInnen der Einladung des BUND Berlin zum dritten Berliner Klimatag gefolgt. Viele Besucher kamen mit einem Ziel: „Ich will mein Alltagsleben klimafreundlicher gestalten! Was kann ich tun?“ Genau hierzu stellte der Berliner Klimatag viele Alternativen, Tipps und ganz neue Ideen vor.

Chronik

Doch zunächst ein kurzer Rückblick, wie hat alles angefangen mit den Berliner Klimatagen? Die Idee entstand erst vor knapp vier Jahren während eines Picknicks der ehrenamtlich Aktiven vom BUND- Arbeitskreis „Klima und Erneuerbare Energien“. Kurz darauf wurde die Idee in einem Bündnis mehrerer Berliner Gruppen und Initiativen in die Tat umgesetzt. Vollständig ehrenamtlich organisiert fand der erste Berliner Klimatag 2015 in der Markthalle Neun in Kreuzberg statt. Ein Jahr später ging es in der Forum Factory mit einem großen Angebot von Ausstellern, einem Bühnenprogramm und zahlreichen Workshops für Kleingruppen weiter. Da die Räumlichkeiten inzwischen zu eng geworden sind, wurde der dritte Berliner Klimatag nach Friedrichshain auf das RAW-Gelände, genauer in die Urban Spree Galerie, verlegt. Mit über 1.800 BesucherInnen, einem tagesfüllenden Bühnenprogramm, über 40 Ausstellern, mehreren Workshops, Ausstellungen, einer Bar, veganem Cateringservice und einem Abschlusskonzert, ist es der bisher größte und erfolgreichste Berliner Klimatag geworden.

Klimafreundlich mobil

Auch beim Berliner Klimatag 2017 drehte es sich um die Frage: „Wie gestalte ich mein eigenes Leben klimafreundlich?“ Neben Tipps für den Klimaschutz wurde ein besonderer Fokus auf das Thema  „Urbane Mobilität“ gesetzt. Wie wollen wir uns in Berlin in Zukunft fortbewegen? Welche Alternativen gibt es zum oft genutzten PKW?
Auf dem Klimatag haben sich die möglichen Alternativen vorgestellt. Angefangen von ersten auf Basis der Wasserstoff-Brennstoffzellentechnologie betriebenen Fahrzeugen über CarSharing-Anbieter, Fahrradinitiativen bis zu Anbietern von Fahrradmodellen aller Art.

Um auch schwere Wochenendeinkäufe oder heranwachsende Kinder problemlos ohne eigenen PKW nach Hause zu befördern, bieten sich die immer öfters auf den Straßen anzutreffenden Lastenräder an. Auf dem Klimatag nutzten viele BesucherInnen die Möglichkeit, die unterschiedlichen Modelle Probe zu fahren. Sei es ein klassisches „Christiana“, „Long John“ oder das „Bäckerrad“ Modell. Auch die Frage einer Elektro-Unterstützung oder ob ich es doch mit reiner Muskelkraft schaffen werde, konnte durch Probefahrten getestet werden.
Wem ein neues Lastenrad zu teuer ist, konnte sich direkt einen Stand weiter beim Berliner Lastenrad-Netzwerk zu einem Schweiß-Kurs anmelden, um dort aus ausgedienten Fahrradteilen sein eigenes Lastenrad zu bauen.

Rund um den Alltag

Bei der Initiative Kunst-Stoffe e.V. drehte sich alles ums Thema Upcycling. Und hier auch die Verbindung zum Radverkehr: Was mache ich mit meinen ausgedienten und löchrigen Fahrradschläuchen? Unter fachkundig-kreativer Anleitung wurden etliche schicke Portemonnaies, Gürtel oder einfach kleine Kunstwerke gefertigt.

Aber auch andere Bereiche aus dem Alltagsleben wurden abgedeckt, hier nur eine kleine Auswahl: Bei a tip: tap ging es um das Thema Trinkwasser. Die Klimabilanz bei Flaschenwasser vs. Leitungswasser war allen klar. Flaschenwasser muss abgefüllt werden und wird oft hunderte von Kilometern mit dem LKW transportiert. Doch wie steht es um den Geschmack? Bei der Blindverkostung ging es mit 35:18 Stimmen klar für das Leitungswasser aus.

Das liebe Geld

Ein anderes sehr beliebtes Thema war: das liebe Geld. Die Initiative Urgewald e.V. hat in einem eindrucksvollen Vortrag gezeigt, was Commerzbank, HypoVereinsbank, Sparkassen und Volksbanken mit unserem Geld machen. Das Ergebnis hat viele BesucherInnen erschrocken. Unser eigenes Geld finanziert zum Teil Betrieb und Ausbau der weltweiten fossilen Energieversorgung. Die Finanzexperten von Urgewalt haben die Investments der einzelnen Banken untersucht. Kaum überraschend: Mit 11,5 Mrd. € ist die Deutsche Bank mit Abstand die führende „Klima-Killer“ Bank.

Fast durchgehend haben sich BesucherInnen im Quiz vom BUND Abfallckeck probiert. Gehört meine alte Zahnbüste in die gelbe Tonne oder doch in den Restmüll? Der mit Öl behaftete Pizzakarton, gehört der auch ins Altpapier? Und was ist mit meinen benutzten Taschentüchern? Einige Besucher haben das Quiz fehlerfrei gemeistert, andere – unter anderem der Autor dieses Artikels selber – konnten noch etwas hinzulernen. Auf jeden Fall wurde am Stand viel diskutiert.

Da „echter“ Ökostrom immer preiswerter wird und den Grundversorgungstarif von Vattenfall inzwischen um einen stattlichen Eurobetrag im Monat unterbietet, hatten der Ökostromanbieter NATURSTROM und das immer bekannter werdende Berliner Stadtwerk alle Hände voll zu tun. Wer auf seinen gerade abgeschlossenen Wechsel weg von Vattenfall, hin zu „echten“ Ökostrom anstoßen wollte, hat sich bei einem Bier, mit einem Kaffee und / oder einem leckeren veganen Snack einfach in den großen Garten gesetzt.

Für Kinder gab es ebenso viel zu entdecken. Sei es das Basteln von kleinen Blumentöpfen aus Altpapier mit anschließendem Bepflanzen für die Vorzucht, beim Nähen von kleinen Hasen aus Stoffresten oder einfach beim Spielen mit dem überlebensgroßen Eisbären „Paula“ von der Greenpeace Berlin Gruppe.

 

 

Vielen Dank!

An dieser Stelle bedanken wir uns auch bei allen anderen Gruppen, Initiativen, Unternehmen und Verbänden für die Unterstützung und Teilnahme am Berliner Klimatag! Die gemeinsame Vorbereitung und der Klimatag selber haben viel Spaß gemacht und wir freuen uns auf den Klimatag 2018!

Video vom Klimatag 2017

 

Mitmachen beim nächsten Klimatag

Wer Lust hat, bei der Vorbereitung für den Klimatag 2018 im Orgateam mitzuhelfen, ist gerne willkommen. Über kontakt@berliner-klimatag.de sind wir erreichbar.

Berliner Klimatag 2017 und viele Fotos gibt es hier:
www.berliner-klimatag.de
www.facebook.com/berlinerklimatag

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert