Sommerzeit ist Reisezeit! Doch kann man seinen nächsten Urlaub auch nachhaltig und umweltfreundlich gestalten? Für die aktuelle Ausgabe (03/2018) der BUNDzeit (Kurzfassung) und für den BUND-Blog Umweltzone Berlin sind wir dieser Frage nachgegangen und haben Reiseblogger*innen zum Thema „nachhaltiges Reisen“ interviewt.
Tipps und Tricks haben uns zum einen Anne und Sebastian verraten, die den Blog reisefroh betreiben. Themen ihres Blogs sind individuelles Reisen, Nachhaltigkeit, Solarenergie für unterwegs und ihre gemeinnützige Mission „In 100 Solaranlagen um die Welt“. Unsere zweite Interviewpartnerin war Anika Landsteiner. In ihrem Blog anidenkt teilt sie ihre Gedanken und Erlebnisse zum Thema Reisen. Im Mai 2017 erschien ihr erstes Buch „Gehen, um zu bleiben“, ein zweites Buch ist in Arbeit.
Das Mailinterview mit Anne und Sebastian vom Blog reisefroh hat Mira Amtmann für uns geführt. Mehr über Annes und Sebastians Reiseabenteuer könnt ihr hier auf ihrem Blog nachlesen: www.reisefroh.de
BUNDjugend/Junge Seite: Wie seid Ihr zum Reisen gekommen?
Anne und Sebastian: Seitdem wir uns 2009 kennengelernt haben, teilen wir vor allem unsere große Leidenschaft miteinander: das Reisen! Fremde Kulturen, neue Mentalitäten, die Einzigartigkeit jedes einzelnen Landes und die Vielfalt der ganzen Welt begeistern uns seit jeher. Früher haben wir uns durch das Schauen von Fernseh-Dokumentationen in fremde Länder geträumt. Heute bereisen wir sie selbst. Unsere Liebe zum Reisen ist so groß, dass wir 2016 unsere Jobs gekündigt haben und seitdem auf einer Weltreise ohne Rückreisedatum sind.
BUNDJugend/Junge Seite: Wo und wie seid ihr gerade unterwegs?
Anne und Sebastian: Das erste Jahr unserer Weltreise verbrachten wir hauptsächlich in Südostasien. Dort waren wir ganz klassisch als Backpacker mit einem Rucksack unterwegs. Doch seit April 2018 haben wir den Rucksack gegen einen Campervan getauscht, um entlang der Seidenstraße durch den Balkan, Kaukasus, den Iran bis nach Zentralasien zu fahren. Gerade im Moment befinden wir uns in Georgien und haben bereits über 6.000 km hinter uns gelassen.
BUNDjugend/Junge Seite: Unterwegs deckt ihr euren Strombedarf über eine Solaranlage und habt auch ein Hilfsprojekt gestartet, bei dem Ihr mindestens 100 Solaranlagen für Menschen ohne Licht in Entwicklungsländern installiert. Ein tolles Ziel! Wie weit seid ihr damit bereits gekommen und wie kann man euch dabei unterstützen?
Anne und Sebastian: Seitdem wir selbst miterlebt haben, wie sehr eine kleine Solaranlage das Leben vieler Menschen positiv verändern kann, ist unsere Mission „In 100 Solaranlagen um die Welt“ für uns ein großes Herzensprojekt geworden, in das wir viel Energie und Zeit investieren. Bisher haben wir eigenhändig 51 Solaranlagen in Kambodscha, Vietnam und Nepal installiert und tolle Erfolge erzielen können.
Durch die Solarenergie können die Betroffenen vor allem auf die besonders umwelt- und gesundheitsschädlichen Petroleumlampen verzichten. Das hat enorme gesundheitliche aber auch finanzielle Vorteile. Denn dank des Verzichts auf Kerosin kann das Geld stattdessen in Bildung oder medizinische Versorgung investiert oder gespart werden.
Ein Projekt-Beispiel: Eine alleinerziehende Mutter in Kambodscha konnte in nur einem Jahr genug Geld einsparen, um ein neues Leben in der Stadt zu beginnen. Heute lebt sie nicht mehr in bitterer Armut, sondern in einer winzigen Wohnung inmitten einer Kleinstadt. Das hat uns riesig gefreut und motiviert uns sehr, noch viele weitere Solaranlagen auf der ganzen Welt zu installieren. Dabei freuen wir uns immer sehr über Unterstützung!
Bereits 2014 haben wir dazu den gemeinnützigen Verein SunHelp International e.V. gegründet, über den wir die Projektkosten finanzieren. Wir selbst tragen unsere Reisekosten selbst und sind sehr stolz darauf, dass wir zu den wenigen Vereinen gehören, bei denen 100% aller Spenden auch bei den Betroffenen ankommen. Wer uns unterstützen möchte, findet alle Informationen dazu auf der offiziellen Vereinsseite www.sunhelp-international.com/ (Spendenkonto: SunHelp International e.V. IBAN: DE19830654080004014146).
BUNDjugend/Junge Seite: Welche ist eure bevorzugte Reiseart? Fliegen, mit den Öffentlichen oder mit dem eigenen Auto/Bus?
Anne und Sebastian: Es gibt zwei Arten zu Reisen, die wir ganz besonders lieben. Dazu zählen Zugfahrten und Roadtrips mit dem eigenen Auto. Seitdem wir über 7.000 Kilometer mit der Transsibirischen Eisenbahn in Russland zurückgelegt haben, sind Zugfahrten für uns der Inbegriff des Reiseabenteuers und die mit Abstand beste Möglichkeit, um mit Einheimischen in Kontakt zu kommen. Bei keinem anderen Transportmittel bekommt man spannendere Einblicke in ein Land als mit dem Zug.
Bei Roadtrips mit eigenem Auto hingegen lieben wir die Unabhängigkeit. Selbst entscheiden zu können, wann man wohin fährt und wie lange man bleibt, ist eine ganz neue Freiheit, die wir sehr schätzen. Nach über 12 Monaten Zug- und Busfahrten ist die Fahrt mit unserem eigenen Campervan eine willkommene Abwechslung!
BUNDjugend/Junge Seite: Habt ihr diese bewusst gewählt um umweltfreundlich zu reisen?
Anne und Sebastian: Umweltbewusst zu reisen, ist uns sehr wichtig. Denn wir möchten die Schätze der Natur nicht nur entdecken, sondern auch erhalten. Daher achten wir sehr darauf, einen möglichst kleinen ökologischen Fußabdruck zu hinterlassen und wählen wann immer es geht eine Alternative zum Flugzeug.
BUNDjugend/Junge Seite: Was bedeutet nachhaltiges Reisen für euch?
Anne und Sebastian: Nachhaltig zu Reisen bedeutet für uns, bewusst zu reisen sowie Menschen, Kulturen und Umwelt zu respektieren. Wir selbst sehen uns gerne als Gäste in einem Land aber auch auf unserer Erde.
In unserem Reisealltag hat das Gefühl ein „Gast zu sein“ eine große Auswirkung auf unser Verhalten. Das fängt bei einem respektvollen Umgang mit Einheimischen an und hört mit der Kompensation unserer eigenen CO2-Emissionen auf. Es ist eine Summe vieler Kleinigkeiten, die in der Summe einen großen Unterschied machen. So übernachten wir beispielsweise gerne in Homestays, um die lokale Bevölkerung zu unterstützen, essen in kleinen Familienrestaurants oder auf Märkten, nehmen öffentliche Verkehrsmittel und kaufen lokale Produkte. Außerdem möchten wir dem Land immer etwas zurückgeben, als Dankeschön für die tolle Zeit, die wir dort verbringen durften. Dafür trinken wir z.B. unseren Kaffee in einer Bäckerei, die sozial Benachteiligte beschäftigt, unternehmen Touren mit Anbietern, die einen Teil ihrer Einnahmen für gemeinnützige Zwecke spenden oder setzen selbst Solarprojekte für arme Bevölkerungsgruppen um.
BUNDjugend/Junge Seite: Gab es einen bestimmten Auslöser, der euch dazu bewegt hat, euch mit umweltfreundlichem Reisen auseinanderzusetzen?
Anne und Sebastian: Auslöser war für uns der viele Plastikmüll, den es leider weltweit gibt. Oft spazierten wir entlang paradiesischer Strände oder wanderten inmitten einsamer Berglandschaften. Statt aber von blühender Natur umgeben zu sein, leuchteten die Plastikflaschen in der Sonne. Das hat uns nachdenklich gemacht und wir haben angefangen unseren Konsum in Frage zu stellen.
BUNDjugend/Junge Seite: Habt ihr einfache Tipps, um nachhaltiger zu reisen?
Anne und Sebastian: Keiner von uns reist um die Welt, um sie danach verdreckt zu hinterlassen. Trotzdem ist das leider oft indirekt die Folge – auch dann, wenn wir den Müll nicht selbst in die Natur werfen. Deswegen ist der Verzicht auf Plastik ein großer und wichtiger Schritt für mehr Nachhaltigkeit. Aber auch die Vermeidung, Reduktion und Kompensation klimaschädlicher CO2-Emissionen erachten wir mittlerweile als unverzichtbar.
Des weiteren können wir nur jeden dazu ermutigen, in gemütlichen Guesthouses zu übernachten oder bei Einheimischen in Homestays, handgefertigte Produkte zu kaufen, soziale Initiativen des Landes zu unterstützen und vor allem mit offenen Augen zu reisen. Oft ist das eigene Bauchgefühl schon ein guter Indikator dafür, ob es sich gerade „richtig“ anfühlt. Das Schönste aber ist, dass nachhaltiges Reisen nicht nur ein tolles Gefühl ist, sondern auch mit unvergesslichen Erlebnissen und Begegnungen belohnt wird. Viele nützliche und vor allem länderspezifische Tipps, um nachhaltig zu reisen teilen wir auch auf unserem Reiseblog reisefroh.de.
BUNDjugend/Junge Seite: Das Vermeiden von Müll und CO2 Emissionen ist immer die beste Wahl. Was tut ihr wenn dies nicht möglich ist?
Anne und Sebastian: Wann immer es möglich ist, versuchen wir Umweltschädigungen zu vermeiden. So bereiten wir beispielsweise unser Trinkwasser durch einen Wasserfilter selbst auf und verwenden Stofftaschen beim Einkauf, um auf Plastik zu verzichten. Ist der konsequente Verzicht aber nicht umsetzbar, dann versuchen wir unseren Müll und die CO2 Emission zu reduzieren und so gering wie möglich zu halten. Sollte auch das nicht möglich sein, kompensieren wir unseren CO2 Ausstoß. So haben wir z.B. für unsere aktuelle Reise genau ausgerechnet wie viel CO2 unser Fahrzeug insgesamt ausstoßen wird. Daraufhin haben wir Geld an eine Klimastiftung gespendet, die davon Klimaschutzprojekte umsetzen wird.
Einen Teil unserer Emissionen kompensieren wir natürlich auch über unsere gemeinnützigen Solarprojekte. Durch den Einsatz sauberer LED-Technologie können wir auch hier einen positiven Beitrag zum Umwelt- und Klimaschutz leisten.
Anika Landsteiner vom Blog anidenkt stand uns ebenfalls per Mail Rede und Antwort. Geführt wurde das Interview von Lisa Emilia Büttner. Mehr über sie und ihre Reiseerlebnisse erfahrt ihr auf ihrem Blog unter www.anidenkt.de
BUNDjugend/Junge Seite: Was fasziniert dich am meisten daran, in andere Länder zu reisen?
Anika: Über den Tellerrand blicken zu können. Hautnah Kulturen, Sprachen, Landschaften zu erleben, und das eben nicht nur in der Vorstellung, sondern vor Ort. Durchs Reisen ist es möglich, eigene Vorurteile abzubauen, die eigene Meinung zu hinterfragen, und bei all dem sogar Spaß daran zu haben. Ich bin oft überrascht worden, meist im positiven Sinn. Ich finde es heutzutage wichtig, bei der ganzen Flut an gefilterten Informationen, sich seine eigene Sicht auf die Dinge bilden zu können. Abgesehen davon finde ich es immer wieder schön, selbst tausende Kilometer von der Heimat entfernt, Menschen zu treffen, die ähnliches beschäftigt wie dich selbst. Das zeigt, dass wir alle verbunden sind, wir uns ineinander finden können. Das baut Barrieren ab.
BUNDjugend/Junge Seite: Wann hast du entschieden, das Reisen zum Beruf zu machen und wie finanzierst du das?
Anika: Ich habe das Reisen nicht zum Beruf gemacht. Mein Reiseblog dient mir als Portfolio und wenn mir eine passende Pressereise angeboten wird, dann freue ich mich natürlich, aber viel Geld generiere ich mit dem Blog nicht. Die Reisen finanziere ich dadurch, dass ich vor einigen Jahren die Priorität gesetzt habe, dafür zu sparen. Die meisten, die mich skeptisch fragen, wie ich das finanziere, haben einen teuren Lebensstil: Sie gehen viel aus, rauchen oft, shoppen Luxusartikel, machen teure Wochenendtrips. Das darf jeder so machen, wie er möchte, aber wenn dann am Ende des Monats dann nichts mehr übrig ist für eine schöne und lange Reise, dann muss man sich nicht wundern. Das Geheimnis liegt ausschließlich darin, genau zu wissen, was man ausgibt und dann Prioritäten zu setzen.
BUNDjugend/Junge Seite: Reisen und Nachhaltigkeit – wenn ich allein an den CO2-Ausstoß der Flugzeuge denke, klingt das nach zwei Themen, die nicht recht zusammenpassen wollen. Wie siehst du das?
Anika: Absolut! In erster Linie passt es nicht zusammen. Gerade aufgrund der Belastung durch Flugzeuge habe ich vor Jahren beschlossen, innerhalb Deutschlands nicht zu fliegen. In zwei Wochen gehts nach Usedom, da fahre ich von München mit dem Zug hin. Acht Stunden mag lange klingen, ich sehe es aber als einen Anreisetag, den ich sogar Vollzeit als Arbeitstag nutzen kann – ist doch prima! Innerhalb Europas steige ich auch so oft es geht auf den Zug oder das Auto um.
Trotzdem ist es gut möglich, nachhaltig zu reisen und vor allem ist es wichtig, denn wir leben in einer Gesellschaft, in der kaum jemand auf einen Urlaub verzichten möchte, also müssen wir automatisch etwas daran ändern. Deshalb ist der nachhaltige Ansatz so wichtig und der Tourismus stellt sich langsam neu auf, was ich toll finde. Stichwort Flugzeug: Hier ist vor allem wichtig abzuwägen, ob es wirklich diese Anreise braucht und wenn ja, beispielsweise im Fall einer Fernreise, dann sollte die Länge des Urlaubs angepasst werden, das heißt konkret: Nicht übers Wochenende nach New York fliegen, sondern lieber zwei oder drei Wochen. Mehr Zeit und weniger Stress bedeutet das zusätzlich.
BUNDjugend/Junge Seite: In welchem Kontext hast du dir das erste mal Gedanken über nachhaltiges Reisen gemacht?
Anika: Als ich die Müllberge in Indien und entlang der Küste Benins gesehen habe. Außerdem habe langsam meinen Alltag nachhaltiger gestaltet (weniger Müll, öfter Secondhand-Shopping, weniger Fast Fashion, fleischfreie Ernährung) und dann festgestellt, dass ich nicht zwanzig Mal im Jahr in den Flieger steigen kann, aber zu Hause nachhaltig lebe. Das passt nicht zusammen. Deshalb habe ich angefangen zu recherchieren. Es gibt tolle Reiseblogs, die ausschließlich über nachhaltiges Reisen berichten, genauso wie nachhaltige Buchungsportale. Außerdem lassen sich viele Tipps aus dem Alltag aufs Reisen übersetzen (zum Beispiel auf Strohhalme verzichten).
BUNDjugend/Junge Seite: In deiner Podcast-Folge zum Thema nachhaltiges Reisen sprichst du von drei Säulen der Nachhaltigkeit. Kannst du uns kurz zusammenfassen, was du damit meinst?
Anika: Gerne. Bei Nachhaltigkeit denkt man oft nur an die ökologische Säule, wie eben der CO2-Ausstoß der Flugzeuge, Vermüllung der Ozeane etc. Es gibt aber noch die wirtschaftliche und soziale Säule, die das Ganze – zumindest nach derzeitigem Stand – abrunden.
Beim wirtschaftlichen Faktor wird darauf hingewiesen, die Wirtschaft im Reiseland zu unterstützen. Beispiele: Boutique-Hotels von Einheimischen buchen anstelle Luxusresorts, die von außerhalb geführt werden. Lokale Reiseführer unterstützen, in einheimischen Lokalen essen, großzügiges Trinkgeld geben.
Die soziale Säule ist komplex, sie umfasst wichtige Aspekte wie den Respekt vor der Kultur am Reiseziel (angemessene Kleidung in Tempeln), sich vor Abreise über das Land informieren, eventuell eine Hilfsorganisation vor Ort besuchen und durch gewünschte Hilfsgüter unterstützen (Schreibmaterial wird zum Beispiel fast immer benötigt). Sie ist komplex, weil sie auch auf Menschenrechtsverletzung oder moderne Sklaverei hinweist – Dinge, mit denen man sich im Urlaub nicht beschäftigen will. Es ist aber trotzdem wichtig, die Augen offen zu halten und zu versuchen, es nicht zu unterstützen, zum Beispiel eben auch beim Kauf von Fast Fashion.
BUNDjugend/Junge Seite: Wie gehst du vor, wenn du eine anstehende Reise nachhaltig planen möchtest?
Anika: Wie oben genannt, plane ich sie mehrere Wochen, wenn ich mit dem Flugzeug anreise. Vor Ort buche ich meist Homestays oder kleine Hotels, um die Wirtschaft derjenigen zu unterstützen, deren Land ich besuche. Ich hole mir Tipps von den Locals, esse in ihren Restaurants, unterhalte mich mit ihnen über ihr Land. Ökologisch betrachtet habe ich immer eine Flasche zum Wiederauffüllen dabei (in manchen Ländern kann man das Leitungswasser tatsächlich trinken), sammle Müll am Strand und nehme meine Sachen wieder mit nach Hause, zum Beispiel auch Schuhe, die im Urlaub kaputt gegangen sind. In vielen armen Ländern wird alles nur verbrannt, also achte ich darauf, so wenig wie möglich dort zu lassen. Oft versuche ich auch darauf zu achten, Eco-Lodges zu buchen, als grüne Unterkünfte.
Vieles hat man schnell verinnerlicht und achtet dann automatisch drauf. In der Fülle hört sich das oft nach vielen Einschränkungen an, fühlt sich aber nicht so an. Ein gutes Gewissen macht eine schönere Reise aus. Niemand will auf dem Rücken anderer sein Glück genießen, oder?
BUNDjugend/Junge Seite: Was sind deiner Meinung nach die einfachsten Tipps, auf die jeder bei seiner nächsten Reise achten kann?
Anika: Einige habe ich oben bereits angesprochen, hier zusammengefasst:
Ökologisch: Flugzeug-Anreise abwägen, grüne Unterkünfte suchen (z.B. bei Greenpearls), Müll am Zielort vermeiden, für Fleischesser: Im Urlaub in Betracht ziehen, sich vegetarisch oder vegan zu ernähren. Gerade in vielen Ländern Asiens geht das wunderbar.
Wirtschaftlich: Die lokale Wirtschaft unterstützen in allen Bereichen
Sozial: Sich vorab mit dem Reiseziel auseinandersetzen, vor Ort respektvoll mit Religion und Kultur umgehen, ggf. Hilfsorganisationen unterstützen, Kleidung schneidern lassen von ansässigen Familienunternehmen, anstelle Billigklamotten auf dem Markt kaufen, vor der Buchung von Unternehmungen Erfahrungsberichte lesen, um zu vermeiden, dass jemand unterstützt wird, der seine Arbeiter ausbeutet oder wo ein schlechtes Arbeitsklima herrscht. Es gibt unendlich viele Möglichkeiten, die Reise nachhaltiger zu gestalten.
Infoblatt des BUND: Besser leben- Urlaubsort wechseln
Das Paar auf dem Photo reist gewiß nicht umweltfreundlich (flächenintensiv durch einstöckige Nutzung, Auto mit Explosionsmotor, geparkt offenbar auf einem bewachsenen Randstreifen, erhöhte Störung empfindlicher Habitate ist anzunehmen). Auf der Habenseite der Umstand, ass man mit so einer alten Kiste nicht so weit verreist wie im Flieger. Das winzige Solarpanel ist Greenwashing oder mehr dem Umstand geschuldet, dass Campingplätze mit Netzanschluss vermieden warden.
Toller Bericht!