Berlin zählt noch vor Hamburg und Bremen zu den Top 10 der am stärksten versiegelten Kommunen Deutschlands. Zwischen 2011 und 2016 verschwanden in Berlin durchschnittlich 5.000 m² Boden pro Tag (!) unter Asphalt und Beton. Obwohl sich der Senat zum Ziel gesetzt hat, bis 2030 nur noch genauso viel zu versiegeln, was er an anderer Stelle entsiegelt wird, geht der Wohn-, Gewerbe- und Infrastrukturausbau ungebremst weiter. Begründet wird dies mit einer wachsenden Wohnungsnachfrage und einer hohen Investitionsbereitschaft.
Einerseits werden immer wieder Begehrlichkeiten geweckt, aus Platzmangel Flächen wie das Tempelhofer Feld zu bebauen, anderseits werden nach wie vor flächenzehrende einstöckige Neubauten für Supermärkte und Gewerbe mit großzügigen Parkplätzen und Einfamilienhäusern bewilligt. Wir vom BUND glauben aber, dass Berlin neben bezahlbarem Wohnraum dringend auch Flächen für die Anpassung an den Klimawandel, die Erholung und zum Schutz der Artenvielfalt benötigt. Offener Boden ist ein unverzichtbares Gut. Neben dem Lebensraum für Tiere und Pflanzen reguliert der Boden das Stadtklima und den Wasserhaushalt. Wussten Sie etwa, dass die Oberflächentemperatuten von Asphalt durchschnittlich doppelt so hoch sind wie die von Grünflächen? Zudem können versiegelte Flächen den (wenigen) Regen, der in Berlin fällt, weder aufnehmen und filtern noch Überschwemmungen durch Starkregen abfedern.
Deshalb setzen wir uns für eine Flächenkreislaufwirtschaft ein, die noch unbebaute Gebiete vorrangig für Natur und Erholung schont, Versiegelungen minimiert, ausgleicht, einen ressourcenschonenden Wohnungsbau im Bestand vorantreibt und die tatsächlichen Bedürfnisse der Bewohner*innen im Blick hat. Das sind in unseren Augen kürzeste Wege zu naturnahen Erholungsräumen, zur (Nah-)versorgung und zur Arbeit sowie bezahlbarer Wohnraum und ein verträgliches Stadtklima.
Alte Menschen, Menschen mit Gehbehinderung und größere Familien sind gerade für den Einkauf oftmals auf ihr Auto angewiesen. Häufig sind Parkplätze aber so überdimensioniert, dass selbst in Hochzeiten nur etwa die Hälfte der Plätze belegt ist. Hinzu kommt, dass Discounter auf wertvollem Bauland meistens nur einstöckig sind, obwohl die Parkfläche oder zusätzlicher Raum für Wohnen und Gewerbe sich auch sehr gut auf das Dach verlagern ließe.
Kaum eine andere Stadt verfügt über ein so hohes Potential für Flächenrecycling, das eine Kombination aus Wohnen, Arbeiten, Naturschutz und Klimawandelanpassung ermöglicht, wie Berlin. Dazu zählen neben den überdimensionierte Parkplätzen und einstöckigen Discountern, Wohn- und Gewerbegebäuden auch großzügige asphaltierte Plätze, versiegeltes Brach- und überdimensioniertes Straßenland.
Wir haben uns zum Ziel gesetzt, dieses Potential zu dokumentieren und alle Berliner*innen dazu aufgerufen, uns Fotos von Flächen zuzuschicken, bei denen sie sich eine sozial und ökologisch nachhaltigere Nutzung vorstellen könnten.
Diesem Aufruf sind etliche gefolgt. Dafür möchten wir uns bei allen ganz herzlich bedanken!
Hier nun unser Best-of an versiegelten „Das-kann-weg!“-Flächen in Berlin:
Einstöckige Supermärkte und Einkaufscenter mit überdimensionierten Parkplätzen
Hallo Christian Hönig & Verena Fehlenberg,
da wuerde ich sehr gerne auf einen Projekt in Entstehung aufmerksam machen.
Dieses Projekt ist einen Naturliebhaber gewidmet – Humboldt – aber es fehlt einiges an grün, besonders aus der Zeit, wo er jung war und bei der berliner Botaniker Carl Ludwig Willdenow studierte. Es wird nur Pflanzen gepflanzt, die mit seine Reisen in Verbindung gebracht werden können. Wo bleiben hier die Pflanzen, die zum Beispiel ursprünglich hier gewachsen sind etc… und viel besser unsere Probleme im Bezug auf Artensterben lösen könnten.
Hallo Christian Hönig & Verena Fehlenberg,
da wuerde ich sehr gerne auf einen Projekt in Entstehung aufmerksam machen.
Dieses Projekt ist einen Naturliebhaber gewidmet – Humboldt – aber es fehlt einiges an grün, besonders aus der Zeit, wo er jung war und bei der berliner Botaniker Carl Ludwig Willdenow studierte. Es wird nur Pflanzen gepflanzt, die mit seine Reisen in Verbindung gebracht werden können. Wo bleiben hier die Pflanzen, die zum Beispiel ursprünglich hier gewachsen sind etc… und viel besser unsere Probleme im Bezug auf Artensterben lösen könnten.
https://www.landschaftsarchitektur-heute.de/projekte/details/3649
Liebe Grüße
Susanne Nissen
(eine dänische Berlinerin – bei Urbanität und Vielfalt aktiv – Bürgerbeet-Wildkräuter-Aktivistin in Mitte (-;)