Am 21. November 2022 haben sich die Umweltverbände BUND Berlin, BUND Brandenburg, NABU Berlin und NABU Brandenburg sowie der Tierschutzverein für Berlin und Umgebung und der Landestierschutzverband Brandenburg in einem Offenen Brief an Aufsichtsrat und Geschäftsführung der Flughafen Berlin Brandenburg gewandt. Sie fordern eine umfassende Vogelschutz-Sanierung des Terminalgebäudes. Die Probleme sind mindestens seit 2012 bekannt, Abhilfe ist bis heute nicht geschaffen worden. Wir dokumentieren hier den Offenen Brief und die zahlreichen Fotos von nach Glasanprall verletzten und getöteten Vögel.
Sehr geehrte Damen und Herren vom Aufsichtsrat und der Geschäftsführung des Flughafens Berlin Brandenburg,
seit der Eröffnung des Flughafens BER erreichen uns fortlaufend Berichte und Fotos von toten und verletzten Vögeln, die an Glasflächen der Gebäude kollidiert und zu Tode gekommen sind. Unsere Expert*innen finden bei Begehungen der öffentlich zugänglichen Bereiche regelmäßig tote Tiere. Zahllose Anprallspuren und Federfunde geben Aufschluss über die dramatische Anzahl der Kollisionsopfer. Viele der verletzten Tiere verenden qualvoll in den Lichtschächten zwischen den Terminalgebäuden. Das nachgewiesene Artenspektrum reicht von Eisvogel, Turmfalke, Waldschnepfe, Haubenlerche, Singdrossel, Mehlschwalbe, Dohle und Blaumeise u.v.m. bis hin zum Waldkauz.
Das Problem ist der Flughafengesellschaft Berlin Brandenburg GmbH seit 2012 bekannt, als bei einem Massenanflug zahlreiche Rotkehlchen und Singdrosseln am neu errichteten Terminalgebäude zu Tode kamen. Fotos, die der Flughafen Berlin Brandenburg GmbH und der Unteren Naturschutzbehörde Dahme-Spreewald vorliegen, belegen, dass es zur Vogelzugzeit immer wieder zu diesen Massenkollisionen kommt. Trotzdem wurden in der 14 Jahre währenden Bauzeit des BER keine Maßnahmen ergriffen, Abhilfe zu schaffen. Abschattungsvorrichtungen zur Vermeidung nächtlicher Lichtemission aus dem Gebäudeinnern sind nicht vorhanden.
Wäre das Problem in der Bauplanung frühzeitig berücksichtigt worden, hätten Vogelkollisionen am BER weitestgehend vermieden werden können.
Eine Nachrüstung mit entsprechenden Schutzmaßnahmen, wie es nun aus Artenschutzgründen unumgänglich ist, ist leider sehr viel aufwendiger und kostenintensiver.
Vögel erkennen transparentes Glas nicht als Hindernis und können Spiegelungen der Umgebung nicht als solche erkennen. Zudem werden sie bei Dunkelheit von illuminierten Gebäuden angelockt und kollidieren dann mit deren Fassaden. Allein am Hauptgebäude des Terminals 1 des BER wurden mehr als 20.000 Quadratmeter Glas verbaut, die Glasflächen der fast 1,5 Kilometer langen Abflugpiere nicht eingerechnet. Der Anprall an Glas ist weltweit eine der häufigsten anthropogenen Todesursachen bei Vögeln und ein beträchtliches Artenschutzproblem. Laut Schätzungen der Bundesregierung kommen alleine in Deutschland jedes Jahr 18 Millionen Vögel durch Glaskollisionen ums Leben. Die Länderarbeitsgemeinschaft der Vogelschutzwarten geht von einer noch mehrfach höheren Zahl aus.
Wir fordern Sie hiermit auf, bei der überfälligen Artenschutz-Sanierung des Flughafens BER fachlich qualifizierte Vogelschutz-Expert*innen der Naturschutzverbände zu beteiligen. Diese sollen die Situation vor Ort in allen Bereichen des Flughafens begutachten, bewerten und das komplette Ausmaß der tödlichen Vogelfallen festhalten.
Es müssen alle bestehenden Problem-Bereiche vogelsicher nachgerüstet werden. Die bisherigen Einzelmaßnahmen sind unzureichend.
Alle noch geplanten Bauten müssen von vornherein mit hochwirksamem Vogelschutzglas und Maßnahmen zur Reduzierung der nächtlichen Lichtemission ausgestattet werden.
Artenschutzmaßnahmen zu Licht und Glas können durch eine umsichtige Objektplanung und -gestaltung einfach und kostengünstig umgesetzt werden.
Jedes weitere Jahr ohne konkrete Maßnahmen werden wissentlich weiterhin zahllose unnötige Todesopfer in Kauf genommen.
Sehr gerne stehen wir für Rückfragen und ein Gespräch bereit.
Es ist schockierend, wie der BER nicht nur – gleichsam qua Aufgabe – die Klimakrise anfeuert, sondern auch die zweite existenzielle Krise, der die Menschheit gegenübersteht, die sie aber auch selbst verursacht: die Biodiversitätskrise. Ein Dank an die Verbände und Ehrenamtlichen, die dies alles dokumentieren. Schockierend die Hartleibigkeit, mit der die BER-Betreiber den Tod unzähliger Vögel ignorieren. Es wird Zeit, dass die zuständigen Naturschutzbehörden ihrer Verpflichtung (sic) nachkommen, diesen Massakern ein Ende zu setzen. Das Naturschutzrecht gibt ihnen dazu die Handhabe und den Auftrag. Sie müssen nur endlich ihrer Aufgabe nachkommen. Tun Sie das!
Diese, von uns mit Milliarden bezahlte Tiertötungsmaschine, hat sofort ihre von uns bezahlte Hochglanzfassade tierschutzgerecht anzupassen. Hier gibt es kein wenn und aber sonst folgt der Abriss. Diese in allen mit Fehlplanungen
geschaffene Monstrosität soll nun noch das Artensterben auf grausame Weise befeuern. Ich empfehle kompletten
Polterabend .
Ich bin schockiert über dieses Vogelsterben am BER!! Und es ist eine Überheblichkeit der BER-Betreiber dieses
Massensterben von den unterschiedlichsten Vogelarten zu ignorieren! Da kostet der Bau des BER Milliarden von
EURO, dann ist der Betreiber nicht mal in der Lage, geeignete Maßnahmen zu veranlassen, um das Vogelsterben
zu verhindern. Wir haben auf der Welt schon ein immenses Artensterben – der BER-Betreiber muss dies nicht
noch wissentlich forcieren.
Ich fordere den BER-Betreiber auf, geeignete Maßnahmen an den Glasflächen zu veranlassen!
Ebenso erwarte ich von der zuständigen Naturschutzbehörde ein sofortiges Eingreifen, um weiteres Vogelsterben zu verhindern!
Es ist so schlimm wie leichtfertig wir mit Leben umgehen. Vögel in Millionenhöhe die allein in Berlin jedes Jahr an Glasschlag sterben. Das MUSS dringend aufhören!
Für die Vögel würde ich mich sogar aufs Rollfeld kleben!
Ich bin unfassbar wütend, dass im Jahr 2022 noch immer nicht genügend Maßnahmen zum Vogelschutz an Glasfassaden ergriffen werden. Bei der Planung und Durchführung von Gebäudeneubauten müssen Vogelschutzexperten mit einbezogen werden! Das müsste doch so langsam auch in jedem Architekturbüro angekommen sein. Man kann diesbezüglich mit wenig Aufwand viel erreichen. Der BER sollte sich daher schämen und sofort den Kontakt zu den Tier- und Vogelschützern suchen!
Es kann doch nicht so schwer sein, Nachbesserungen an Gebäuden zum Vogelschutz vorzunehmen. Am neuen Bauhaus Museum in Dessau ging es doch auch, nachdem die mediale Aufmerksamkeit groß genug war. Auch in Leipzig hat ein Großvermieter eine Schutzfolie an eine riesige Glasfassade nachrüsten müssen, nachdem der NABU öffentlichkeitswirksam gegen das Vogelsterben protestiert hat.
Ich möchte in meinem Leben nicht irgendwann mal früh aufwachen müssen und feststellen, dass kein Vogel mehr da ist, der ein Morgenlied singt!
Ich bin entsetzt! Einfach nur entsetzt über so viel Ignoranz des BER!
Ich bin unfassbar wütend und Traurig wie kann es sein, dass nichts gegen das massive töten der Tiere unternommen wird. Dieser Flughafen ist und bleibt in jeder Hinsicht eine Schande. Tut endlich was gegen das Tiersterben vor allem die Naturschutzbehörde das ist schließlich euren Job. Wir geben für jeden Mist Steuergelder aus und reden über den Erhalt des Artenschutzes, aber letztlich wird nur geredet, was nützt uns sauber Luft, wenn es keine Tiere mehr gibt. Jetzt ist es Zeit zu handeln!!!!!!!!
Dieser menschengemachte Tötungsfaktor wäre durch alternative Bauweisen und gestalterische Schutzmaßnahmen vermeidbar. Es wäre daher sinnvoll, Bauschaffenden schon in der Ausbildung Wege zur Vermeidung von Vogelanprall an Glas nahezulegen und ihnen parallel auch die rechtliche Verpflichtung auf dem Gebiet des allgemeinen Artenschutzes zu vermitteln.
Traurig, daß am BER Geld generieren über dem Leid und Tod so vieler Tiere steht. Da es jährliche Finanzspritzen, aus verschiedenen Kassen, für diesen Glasklotz gibt, muss ein Budget für die Sanierung zum Thema Vogelschutz halt vorgeschrieben sein. Das die Betreiber dafür ja offensichtlich bisher kein Einsehen zeigten, macht mich wütend.