Erarbeitet vom Arbeitskreis Wasser des BUND Berlin
Das können Sie für die Berliner Gewässer tun: Stellen Sie noch vor der Wahl Fragen. An Ihre Wahlkreiskandidat*innen und/oder die Parteien.
Was werden sie im Bundestag konkret unternehmen, damit …
- … das geltende Gute Gewässer-Recht (Europäische Wasserrahmenrichtlinie) auf EU-Ebene ohne Abschwächungen bestätigt und so gestärkt wird, dass Einträge von problematischen Stoffen wie PFAS, Biozide und Arzneirückstände erfasst und durch konsequente Umweltqualitätsnormen und Maßnahmen an der Verunreinigungsquelle wirksamer von allen Gewässern und ihrer Lebenswelt ferngehalten werden?
- … die Bundeswasserstraßenverwaltung an allen ihren Wasserläufen und Seen in Berlin die dringend erforderlichen Aufwertungen und naturverträglichen Unterhaltungsmaßnahmen gemäß der europäischen Wasserrahmenrichtlinie umsetzt, so dass sich die betreffenden Gewässer wieder erholen und bis 2027 die ökologischen Qualitätsanforderungen erreichen können?
- … die stofflichen Verunreinigungen und Überwärmung der Berliner Gewässer durch eine bessere Einbindung des Gewässerschutzes in die Verkehrs- und Energiepolitik des Bundes minimiert werden (z. B. durch Tempolimits auf Bundesautobahnen und -straßen sowie Anforderungen gegen Überwärmung der Gewässer durch Bau- und Infrastrukturprojekte)?
- … die Verursacher der Gewässerbelastungen angemessen an den Umweltkosten beteiligt werden, z. B. durch ein bundesweit geregeltes Wasserentnahme-Entgelt für Kohlekraftwerke- und Tagebaubetreiber, dessen Aufkommen zweckgebunden auch für gewässerverträgliche Lösungen der Energieversorgung genutzt wird?
- … das Bundesprogramm „Blaues Band“ und „Aktionsprogramm Natürlicher Klimaschutz“ besser finanziell ausgestattet sind und davon auch in Berlin mehr Auen und Gewässer gefördert werden können?
- Wenn Sie als Wahlkreis-Kandidat*in oder kandidierende Partei eine Prioritätenliste Ihrer Aktivitäten aufstellen, an welcher Stelle im politischen Handeln steht jetzt und heute der Schutz des Lebenselixiers Wasser?
- Werden Sie sich für Regelungen einsetzen, damit Niederschlagswasser vorrangig vor Ort (= dezentral) bewirtschaftet wird?
- Wie unterstützen Sie für geplante bzw. bestehende Siedlungsgebiete eine verpflichtende Bewirtschaftung von Niederschlägen (z. B. Versickerung in den Boden, Dach- und Fassadenbegrünung, Überleitung von gereinigtem Dach- und Wegeabwässern zu Gewässern)?
- Welche Vorkehrungen treffen Sie, damit weniger häusliches Abwasser anfällt bzw. wieder verwendet wird (z. B. Nutzung von Dusch- und Waschwasser für WC-Spülung, Trocken-Trenn-WCs)?
- Wie werden Sie die Minderung und ggf. Verwertung von Nährstoffen im Abwasser voranbringen?
- Mit welchen konkreten Maßnahmen werden Sie sicherstellen, dass Mikroschadstoffe (z.B. PFAS, Arzneirückstände, Biozide) in Abwässern vermieden werden?