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Neues von der Betonfraktion

Der Bundesverkehrsminister spendiert Berlin den nächsten Autobahnabschnitt. Diesmal trifft es Friedrichshain und Lichtenberg.

Während die Senatsverwaltung für Stadtentwicklung Revision gegen ein Urteil des Verwaltungsgerichts einlegt, mit dem
der BUND Tempolimits auf Straßen mit hoher Lärm- und Abgasbelastung erstritten hat, sorgt die Bundesregierung dafür, dass der Autoverkehr in Berlin weitere Schäden anrichtet. Verkehrsminister Alexander Dobrindt (CSU) hat den 17. Bauabschnitt der A 100 ungeprüft in den neuen Bundesverkehrswegeplan (BVWP) aufgenommen und somit die Finanzierung der vier Kilometer langen und aus heutiger Sicht 473 Millionen teuren Autobahnstrecke vom Treptower Park zur Storkower Straße gesichert.

Momentan befindet sich der 16. Bauabschnitt vom Dreieck Neukölln zum Treptower Park im Bau. Der BVWP verleiht allerdings auch dem 17. Abschnitt schon den Status „im Bau“, obwohl noch längst kein Baurecht besteht. Möglich macht dies der Planungstrick mit der Vorleistung: Beim Bau des Bahnhofs Ostkreuz wurde bereits die Decke für den doppelstöckigen Tunnel errichtet, durch den die A 100 einmal den Bahnhof queren soll. Bislang hieß es stets, der Tunnel bedeute keine Festlegung auf den Autobahnbau. Jetzt, da der Tunnel die Bauarbeiten am Ostkreuz schon um mindestens ein Jahr verlängert hat, dient er dazu, einen vordringlichen Bedarf für den 17. Bauabschnitt zu begründen.

Ursprünglich sollte der Abschnitt an der Frankfurter Allee enden. Da die A 100 dort aber nicht an das Straßennetz angebunden werden kann, plant der Senat die Autobahn nun in die Storkower Straße münden zu lassen. Diese müsste stark ausgebaut werden, um den von der A 100 kommenden Verkehr aufzunehmen. Angefangen am Treptower Park (Fällung von als Gartendenkmal geschützten Platanen) über das denkmalgeschützte Gebäude der Osthafendirektion (Abriss) und den kleinen Park an der Gürtelstraße (Überbauung mit Autobahnbrücke) bis zum Containerbahnhof Frankfurter Allee (Entwidmung und Abriss) würde ein 17. Abschnitt der A 100 eine Betonschneise schlagen. Eine Hochstraße soll die Autobahn über die Frankfurter Allee und anschließend über niedrige Gebäude des Ringcenters und den Containerbahnhof führen. Südlich der Frankfurter Allee verläuft die geplante Trasse direkt vor dem großen Wohnhaus an der Wilhelm-Guddorf-Straße.

Der BUND wird alles dafür tun, diese Politik von vorgestern aufzuhalten, dafür wird ein breites Bündnis aufgebaut und eine mögliche Klage vorbereitet.

www.a100stoppen.de

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