Print

Posted in:

Flughafen Tempelhof – 10. Jahrestag der Schließung – Jubiläum des Starts als Freizeit- und Naturparadies!

Tafelsilber der neuen Charta für das Berliner Stadtgrün

Der Exit im Kontext Berliner Verkehrsgeschichte
An der Abflughalle prangt noch immer „Zentralflughafen“, jedoch war das Ende des Flugbetriebs – wenn auch in Etappen – am 30.Oktober 2008 endgültig und unvermeidlich. Denn seit dem 89er Mauerfall und dem Abzug der Alliierten wurden die Karten im europäischen Luftverkehr neu gemischt. Das symbolträchtige Relikt Berliner Historie war der aufkommenden Vielfliegerei nicht gewachsen und zudem mit seiner innerstädtischen Lage aus der Zeit gefallen – eine Zumutung für lärm- und abgastraktierte Anwohner.

Neue internationale Prominenz erlangte „THF“ indes als „Tempelhofer Feld“ mit dem Volksentscheid von 2014. Seitdem gilt es als weit über Berlins Grenzen ausstrahlendes Symbol dafür, wie Bürger mit demokratischer Leidenschaft erfolgreich Grünflächen schützen können.

Ein Aerodrom wiederentdeckt als Freiraum und Naturparadies
Nach der emotionalen Schließung war das Feld zunächst einer dieser vergessenen Orte Berlins. Es dauerte fast zwei Jahre und viele Bürgerproteste bis am 8. Mai 2010 der Zaun geöffnet wurde.
Diese scheinbar große Leere war indes schon bewohnt – nämlich von vielen seltenen Pflanzen und Tieren. Nun entdeckten Menschen aus nah und fern diesen einmaligen Ort als Parkanlage völlig neuen Typs. Fern jeder Gartenarchitektur – Ergebnis eines ungeplanten Zusammenspiels wechselvoller Geschichte mit der Natur.

Überraschenderweise wuchs hier ein wegweisendes Modell, wie Erholungssuchende in Grünanlagen respektvoll mit Pflanzen und Tieren umgehen können. Denn entgegen vielen Experten-Vorausssagen ist dieses Neben- und Miteinander weitgehend konfliktfrei. Ganz im Gegenteil – „das Feld“ avancierte zum Forschungsobjekt moderner Stadtökologie und Wildtierforschung.

Tempelhof als Intuition der Charta für Berliner Stadtgrün

Gerade in Zeiten des Klimawandels wird Berlins Grün geradezu überlebens-notwendig und die Bautätigkeit vielerorts zum Politikum. Eine Befriedung der wachsenden Konflikte auf demokratische Art ist dringendst notwendig, wenn Berlin seine Qualitäten nicht für alle Zeit verspielen (verkaufen ?) will.
Mit dem unerwarteten Ergebnis des Volksentscheids war die Zeit reif für die ersten Grundlagen einer Art Gesellschafts-Konsenses, womit wertvolle Freiflächen dauerhaft gesichert werden müssen.

Ergebnisse des Natruschutz-Monitoring 2017

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert