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Mit Mülltrennung und Mehrweg dem Abfall an den Kragen

Vor ca. zwei Jahren fing ich an, mich mit dem Thema „Müll im Haushalt“ zu beschäftigen. Unmengen von Plastikverpackungen, Plastikbecher und Getränkekartons brachten wir von unseren Einkäufen mit. Massen von Papier füllten unseren Briefkasten Woche für Woche und wir füllten viele Beutel Restmüll. Obwohl wir schon Müll trennten (Glas, Verpackung, Papier und Restmüll) hatten wir dennoch einfach viel zu viel: z. B. 1 x pro Woche 60 l Beutel mit Restmüll und 1 x 60 l Beutel Verpackung.

Aber warum war das trotz Trennung so viel?

Ich begann zu analysieren und auszuprobieren:

Im ersten Schritt kam ein Aufkleber an unseren Briefkasten, dass wir keine Werbung und auch keine kostenfreien Zeitungen wünschen. Ich stoppte Briefwerbung und Kataloge bei Versandhäusern und habe uns auf der Robinson Liste ein Schutzkonto erstellt, um auch personalisierte Werbung zu stoppen (www.robinsonliste.de).
Diese Maßnahmen zeigten schon nach kurzer Zeit Wirkung: Unsere Altpapierberge schrumpften merklich!

Weiter ging es daran, das Verpackungsmüllaufkommen zu reduzieren. Hier begab ich mich auf die Suche nach Alternativen für unsere liebgewonnen Nahrungsmittel und wurde fündig: Es gibt sie auch in Mehrweg. Und so hielten Milchflaschen, Joghurtgläser & Co. Einzug in unseren Haushalt. Leer nehmen wir sie wöchentlich mit zurück zum Handel und dort in den Pfandautomat.
Obst, Gemüse, Eier kaufe ich nur noch unverpackt auf dem Wochenmarkt und Fleisch hole ich bei unserem Fleischer, der nur Regionales aus artgerechter Haltung verkauft und ohne Massenschlachtungen. Soweit möglich, nehme ich eigene Behälter mit und kaufe nur soviel, wie wir auch benötigen.

Schwieriger Fall Restmüll

Der zunächst scheinbar schwierigste Fall war der Restmüll! Warum war das so viel?
Mir fiel auf, dass im Restmüll viele Bioabfälle und Küchentücher waren. Das änderte ich, indem ich einen luftdurchlässigen Bioabfallbehälter anschaffte. Keine Gerüche oder Fliegen in der Wohnung. Der Trick ist, dass die Abfälle halbwegs trocken sind. Erste kurze Überlegungen vielleicht eine biologisch abbaubare Bioplastiktüte für die Bioabfälle zu nehmen, waren nach einem kurzen Blick auf die BSR-Webseite (www.bsr.de/die-top-13-mullmythen-26874.php ) schnell beendet: Denn Bioplastik ist eine Mogelpackung und baut sich in den Anlagen gar nicht wirklich ab. Mein Alternativvorschlag für die Sammlung lautet daher: Statt mit einem Behälter zu sammeln, kann man das Biogut auch in Zeitungspapier wickeln und dann in die Biotonne entsorgen. Ein gutes Gefühl – mit deutlichem Umwelteffekt: Denn das Biogut aus den Biotonnen wird in der BSR-Biogasanlage zu Biokraftstoff und danach zu Naturdünger und Kompost verarbeitet.

Die unzählbar vielen Küchentücher fanden auch Ersatz, indem alte Handtücher zerschnitten und zu Putzlappen genäht wurden.

Fazit:

Heute haben wir 1 x 60 l Beutel Verpackungsmüll in 2-3 Wochen und unser Restmüllbeutel ( 60 l ) ist nach 2 Wochen nur zu ¼ befüllt. Ich weiß, da ist noch Luft nach oben. Ich freue mich deshalb über weitere Müllreduzierungstipps von Euch! 

Die Autorin, Andrea Hedrich engagiert sich heute im BUND-AK Abfall- und Ressourcenpolitik und als Beraterin im Projekt Tschüss Plastik.

Ein Kommentar

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  1. Unser Biomüll steht in einem 4 Liter ex-Joghurteimer draußen auf der Fensterbank. Da kann der auch ein paar Tage stehen ohne das es in der Küche stinkt, oder die Wespen rein kommen. Unten etwas Papier rein, am Hänkel ist eine Kette damit er bei Sturm nicht runter fällt und Deckel drauf. Den Eimer haben wir aus einem Restaurant, denn da wäre er weggeschmissen worden (Einweg halt)

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